Freizeit & Fitness
Erlebnis Berge: Do’s & Don‘ts (Teil 2)
Um das passende Schuhwerk, die Entsorgung von Müll, die richtige Selbsteinschätzung, Wegeregeln sowie Packtipps für den Wanderrucksack ging es im ersten Teil unserer „Do’s & Don’ts in den Bergen“. Im zweiten Teil informieren die Bergsport-Experten von DSV aktiv, warum sich Wanderer bei ihrer Zielauswahl auf keinen Fall nur von Social Media Empfehlungen leiten lassen sollten und welche Möglichkeiten zur Selbsthilfe es bei plötzlich auftauchender Angst, Unwohlsein oder Höhenschwindel gibt.
(#6) Tourplanung per Social Media
Der Sommer und der bevorstehende Herbst gehören zweifelsohne zu den Prime Time Jahreszeiten aller Bergsportenthusiasten. Welche Tour als nächstes in Angriff genommen wird, dafür werden gerne die Communitys der sozialen Netzwerke durchforstet. Keine Frage, die zum Teil spektakulären und grandiosen Gipfelaussichten auf Täler oder türkisfarbene Bergseen, die via Facebook, Instagram und Co. geteilt werden, sind oft inspirierend und reizvoll. Ob die vorgestellte Tour für einen selbst geeignet ist, sollte allerdings immer genau und recherchiert werden. Wird sie ohne objektive Vorbereitung und Planung in Angriff genommen, kann sie schnell zur riskanten Herausforderung werden, wenn genauere Angaben zum Schwierigkeitsgrad, zu möglicherweise ausgesetzten Stellen oder felsigen Abschnitten fehlen und der Adrenalinspiegel plötzlich in die Höhe schnellt. Daher ist es immer ratsam, sämtliche Informationen aus den sozialen Medien mit verifizierten Quellen, wie den Wanderkarten der Tourismusregionen und Bergbahnen zu vergleichen.
(#7) Klassische Wanderkarten sind die erste Wahl
Hilfreich sind ebenfalls Wanderkarten (z. B. von Kompass), die als gedruckte Version im Wander-Rucksack Sinn machen und Informationen bereithalten, auf die es wirklich ankommt. Führt die Route eher über Forstwege oder warten irgendwo Pfade und Steige? Wird ein Klettersteigset benötigt? Gibt es Hütten, in denen man eine Verschnaufpause einlegen kann? Auch wenn mittlerweile eine Vielzahl an Karten-Apps und digitalen Tourportalen mit Auskünften zu Höhe und Co. in Echtzeit zur Verfügung stehen. Problematisch wird’s dann, wenn das Netz in den Bergen immer wieder abbricht, das Smartphone durch die ständige Suche mehr Akku verbrauchtals üblich oder man eben doch nur einen kleinen Ausschnitt der Bergwelt auf dem kleinen Display erkennt. Mit einer Wanderkarte lassen sich schnell die Namen der Berge ablesen, die ringsum markant emporragen. Am Smartphone funktioniert das mehr schlecht als recht. Sicher, auch hier lassen sich diverse Apps zur Gipfelbestimmung nutzen. Zumindest, solange der Akku reicht und Netz vorhanden ist….
Wanderkarten, sei es in Print oder digitaler Form sollten auch aus Naturschutzgründen und Respekt gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt immer die erste Wahl sein: Dank der darin gekennzeichneten und ausschließlich offiziellen Wege gerät man gar nicht erst in Versuchung, diese zu verlassen.
(#8) Lifehacks für die Psyche
Passiert es dann doch, dass man auf einer zu anspruchsvollen Route landet oder sich ein mulmiges Gefühl im Bauch ohne greifbare Ursache breitmacht, heißt es: Ruhe bewahren. Unwohlsein und Angst sind durchaus normale Reaktionen, die auf gefährlichere Passagen hinweisen und die Konzentration schärfen. Wir bewegen uns dann automatisch noch vorsichtiger und vermeiden Unfälle durch Unachtsamkeit. Auch erfahrene Bergsteiger, die nach einer Pause wieder die ersten ausgesetzten Stellen passieren, kennen solche Gefühlszustände.
(#9) Methoden zur Selbsthilfe
Die folgenden Tipps können helfen, mit verschiedenen unvorhersehbaren Situationen umzugehen:
Unwohlsein und Angst
➢Tief ein- und ausatmen, so ruhig wie möglich, eine Hand ruht dabei auf dem Bauch
➢Ist man zusammen mit einem Bergpartner unterwegs, versucht man, die eigene Atmung an dessen Rhythmus anzupassen
➢Ausgesprochene Sätze wie: „Das kann ich, das schaffe ich“ wirken beruhigend, ehe es konzentriert Schritt für Schritt weiter geht
➢Den Blick stets auf den Weg gerichtet
➢Verstärkt sich das Unwohlsein und geht in Angst über: Pause einlegen
Riskant wird es, wenn sich Unwohlsein und Angst in Panik verwandeln, die mit erhöhtem Herzschlag, schnellerer Atmung, schwitzenden Händen, Schwindel, bis hin zu Schmerzen in der Brust äußern und sich die Reaktionen des eigenen Körpers nicht mehr kontrollieren lassen. Findet man aus solchen Situationen nicht mehr von allein oder mit Hilfe des Bergpartners heraus, ist es ratsam, die Bergwacht unter der europaweit geltenden Notrufnummer 112 zu Hilfe zu holen.
Höhenschwindel
➢Weit- und Tiefblicke vermeiden
➢Konzentration auf den Weg und die nächsten Schritte lenken
➢Festhalten
➢Beobachten von Vögeln und Wolken meiden, sie fördern meist den Höhenschwindel
(#10) Selbstreflexion
Der erste Schritt vor einer Bergtour sollte immer die Selbstreflexion sein, damit es erst gar nicht zu einer extremen Gefahrensituationen kommt. Akuter Alltagsstress, Konflikte im Job, Schlafmangel oder gerade erst überstandene Krankheiten sollten grundsätzlich ein K.O.-Kriterium für Bergtouren sein, die von uns mehr abverlangen, als wir momentan leisten können. Hier hilf ein Realitätscheck: Ist die geplante Tour wirklich mit den eigenen Fähigkeiten und der Tagesform vereinbar?
Mitgliedschaften mit Zusatzversicherungen für den Sommersport
Wer das ganze Jahr über sportlich aktiv ist, sollte auch für den Fall richtig vorsorgen. DSV aktiv bietet innerhalb seiner Mitgliedschaften inkl. Versicherungspaket auch Zusatzversicherungen, wie z.B. die 4-Jahreszeiten Combi. Dank ihr gilt die bewährte DSV aktiv-Sicherheit auch für alle Sommersportarten. Information zu den DSV-Skiversicherungen und den Zusatzpaketen sind hier zu finden.
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