Rund um den Skisport
Gletscherskifahren im Herbst - DSV aktiv rät zu sorgfältiger Vorbereitung
Zwar sind es nur noch wenige Wochen, bis die kalte Jahreszeit ganz offiziell beginnt, aber so manchen Skifahrer kribbelt es schon jetzt unter den Fußsohlen. Wer es gar nicht mehr erwarten kann, macht sich mitsamt Equipment auf den Weg in die bereits geöffneten Gletscherskigebiete. Die ersten Kurven auf Naturschnee lassen sich bereits in Österreich ziehen: Stubaier Gletscher, Kitzsteinhorn-Kaprun, Sölden, Hintertuxer Gletscher, Pitztaler Gletscher, Kaunertaler Gletscher, Mölltaler Gletscher oder in der Schweiz: Zermatt (Matterhorn), Engelberg und Saas-Fee.
Um in den Schneeparadiesen anzukommen, müssen Skifahrer allerdings ordentlich viel Höhe in Kauf nehmen und besonders gut auf ihren Körper hören. Modernste Bergbahnen bringen Wintersportler oft schon binnen Minuten von den herbstlichen Tälern auf bis zu über 3.000 Höhenmeter. Ein Kraftakt für den Körper. „Die ersten Skitage in solchen Höhenlagen sollten Skifahrer unbedingt langsam angehen“, empfiehlt DSV-Sicherheitsexperte Konstantin Lanzl und erklärt, warum sich Geduld jetzt doppelt bezahlt macht.
Akklimatisieren: Bitte langsam angehen
„Wenn unser Körper plötzlich in solche Höhen, wie wir sie auf dem Gletscher vorfinden, katapultiert wird, hat das einen großen Einfluss auf unseren Organismus. Mal abgesehen davon, dass er sich gerade noch in einer gefühlt anderen, milderen Klimazone befand. Die dort oben herrschende dünne Luft führt ab circa 3.000 Meter zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe. Skifahrer bemerken dann häufig, dass sie eine erhöhte Atemfrequenz haben und sollten ihrem Körper die Möglichkeit geben, sich erstmal an diese äußeren Rahmenbedingungen anzupassen.“ An einem eher genussvollen Start in den ersten Skitag mit vielen Pausen führt somit kein Weg vorbei. Lanzl rät: „Wer das Gefühl, so langsam k.o. zu sein verdrängt, riskiert Verletzungen und hat Aufmerksamkeitsdefizite. Auch das Reaktionsvermögen leidet. Wer Warnsignale ignoriert und den Skitag konsequent durchzieht, gefährdet sich und andere Skifahrer.“
Körperliche Fitness
Aufwärmgymnastik beugt in jeder Höhe Verletzungen an Muskeln, Sehnen und Bändern vor. Auf dem Gletscher gibt die Gymnastikeinheit dem Skifahrer zudem Zeit, sich an die Höhenluft zu gewöhnen. Hilfreich ist außerdem eine gute körperliche Fitness, die beim Skifahren grundsätzlich das A und O ist, um Verletzungen vorzubeugen.
Equipment: Skimaterial
Auf den Gletschern ist das „normale“ Skimaterial ausreichend, da meist auf Naturschnee gefahren wird. Beschneit wird häufig nur ein geringfügiger Teil, zum Beispiel Ziehwege. Das Material sollte allerdings sehr gut gepflegt sein, scharfe Kanten und gut gewachste Beläge haben. Denn die tagsüber herrschenden, extremeren Temperaturunterschiede von eisig zu warm „saugen“ das Material auf. Am griffigsten ist der Schnee in den Morgenstunden und am Vormittag, je nach Lage der Pisten. Gegen Mittag weicht die Sonne den Schnee auf, so dass auch die Pisten in Gletscherskigebieten sulzig werden können.
Equipment: Helm, Handschuhe und Skibrille
Helm und Skihandschuhe sind ohnehin ein Muss beim Skifahren. Sie dienen nicht nur der Sicherheit, sondern schützen auch vor Kälte und Sonne. Die hat es auf dem Gletscher nicht schwer, daher sollte die Skibrille zum Schutz der Augen vor UVA- und UVB-Strahlen unbedingt mit den entsprechenden Filtern ausgestattet sein, immer seitlich geschlossen sein und mit dem Gesichtsfeld abschließen. Gleiches gilt für die Sonnenbrille, die auf den Panoramaterrassen für Schutz während der Skipausen sorgt.
Übrigens: Auch bei Nebel „streut“ die Feuchtigkeit in der Luft das Licht und erhöht die Strahlungsintensität sogar zusätzlich. Wer sich nicht sicher ist, ob die eigene Skibrille gletschertauglich ist, lässt sich im Sportfachhandel beraten. Gerade bei den Augen sollte man kein Risiko eingehen.
Equipment: Bekleidung
Die Gletscher liegen zumeist im hochalpinen Bereich. Schnelle Wetterumschwünge sind hier jederzeit möglich. Auf die sollten Skifahrer vorbereitet sein. Mit dem Zwiebellook sind Skifahrer für jedes Wetter bestens gerüstet.
Hautschutz
Sonnenschutzcremes mit hohem Fettanteil und hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 50+) schützen vor Sonne und Kälte und gehören beim Gletscherskifahren zu den Dingen, die man auf keinen Fall vergessen sollte. Aufgetragen wird sie rechtzeitig vor dem Start in den Skitag und dann mehrmals aufgefrischt.
Gut aufgestellt: Mit der Checkliste der DSV aktiv-Experten
In unserer Checkliste sind alle Tipps, To Do’s und Must haves aufgeführt, die zum Skifahren benötigt werden und vor dem Tag auf dem Gletscher auf keinen Fall in Vergessenheit geraten dürfen.
Nicht blenden lassen
Auch wenn viele Gletscherskigebiete oft breitere Pisten bereithalten, einige Abfahrten sind zum Saisonstart meistens doch nötig, um Schwünge wieder wie gewohnt zu ziehen. Verkrampft sich der Körper zusätzlich oder ist in Kombination mit der Höhenlage, die dem Körper besonders viel abverlangt schneller am Limit, ist das Risiko eines Sturzes besonders hoch. Was vor dem ersten Tag auf Ski nicht aus dem Blick geraten sollte, sind die Ausgaben, die entstehen können, wenn auf der Piste etwas passiert. Die DSV aktiv-Mitgliedschaft inkl. Versicherungspaket BASIC deckt Haftpflicht-, Kranken-, Rechtsschutz- und Unfallversicherung (einschließlich Bergungskosten) ab und ist als Einzel-, Paar- und Familienmitgliedschaft erhältlich. Versichert sind außerdem Ski und Snowboards (auch Mietski/-snowboards) bei Diebstahl, Bruch oder Beschädigung.
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