Sicherheit im Skisport
Erster Skitag nach einer Verletzung oder Auszeit
Skitouren-ABC – Tipps für die Skitour
So gelingt der Wiedereinstieg nach einer Verletzung oder einer Auszeit
Nur noch wenige Wochen, dann starten die ersten Skigebiete in die Wintersaison und in den Schaufenstern der Sportgeschäfte sind die neuesten Skimodelle zu sehen. Wer seine letzte Abfahrt auf Grund eines Sturzes in nicht ganz so guter Erinnerung behalten konnte oder schon länger nicht mehr auf Brettern stand, macht sich spätestens jetzt Gedanken darüber, wie sich dieses mulmige Bauchgefühl überwinden lässt, das hier und da so einiges an Unsicherheit verbreitet. Denn zwischen den Erinnerungen an perfekte Pisten und nie enden wollenden Wintersporttagen erscheinen immer wieder die Momente, in denen der Skispaß ein abruptes und mitunter ziemlich schmerzhaftes Ende fand. Aber deshalb komplett aufs Skifahren verzichten? Für viele Schneefans auch keine Option. Der Schlüssel, um wieder angstfrei Ski zu fahren, ist die Kombination aus einem sorgfältigen Wiederaufbau der Belastung, einem starken, mentalen Training und dem richtigen Equipment. Wichtig ist, sich genug Zeit für die Vorbereitung zu nehmen. Vorausgesetzt natürlich, dass nach einer Verletzung auch von ärztlicher Seite grünes Licht gegeben wurde. Wie der Einstieg nach einer Pause wieder gelingt, dazu gibt es Tipps von den DSV aktiv-Experten Experten.
Fitness und Ausdauer trainieren
Dies gilt für jeden Skifahrer. Noch wichtiger ist das gezielte Training für diejenigen, die über Wochen oder Monate komplett auf Sport verzichten mussten. Auf der Piste müssen Kraft, Balance, Schnelligkeit, Ausdauer und Kondition mitunter parallel abrufbar sein. Wer seinen Fokus nur auf einen Trainingsbereich legt, riskiert ein höheres Verletzungsrisiko. Ein regelmäßiges Training der Bein-, Gesäß- und Rumpf- Muskulatur sorgt für Stabilität und Kontrolle beim Skifahren. Ausdauer und Kondition helfen dem Körper, aktiv zu bleiben, nicht schon nach kurzer Zeit zu ermüden und sich schneller zu erholen.
„Auf die sportlichen Aspekte allein sollte man sich allerdings nicht konzentrieren. Sicher, der eine oder andere steht auch nach einer Verletzung wieder voller Euphorie auf der Piste. Bei den meisten macht sich aber eher dieses mulmige Bauchgefühl breit. Wer das allerdings bewusst verdrängt, steht am ersten Skitag möglicherweise voller Anspannung auf der Piste“, so DSV-Sicherheitsexperte Konstantin Lanzl.
Ängste nicht verdrängen
Angst zu haben ist nichts Schlimmes, im Gegenteil. Sie ist ein lebenswichtiger Mechanismus, der uns hilft, in besonderen Situationen besonders aufmerksam und konzentriert zu sein. Leichter gesagt, als getan, wenn der Adrenalinspiegel schon auf dem Parkplatz in die Höhe schnellt, die Hände schwitzen und sich die Beine anfühlen, als hätten sie in den vergangenen Wochen alles gemacht, nur keine Skigymnastik. Jetzt gilt es erst einmal, das Karussell aus negativen Gedanken zu stoppen und positiven Erinnerungen Platz zu machen. Auf wie viele unvergessliche Skitage kann man schon zurückblicken? Definitiv auf so viele, dass dieser eine miese Tag in der Statistik kaum eine Rolle spielt. Je nach Verletzung gab es sogar von ärztlicher Seite den Freifahrtschein fürs Pistenvergnügen. Eigentlich eine sichere Sache. Lässt sich das Unbehagen dennoch nicht so schnell abstellen, sollte der Fokus auf kleine Ziele gerichtet werden, zum Beispiel auf das Fahren einer sauberen Kurve oder das Halten an einem gewissen Punkt am Pistenrand. Wer in der Gruppe unterwegs ist, sollte sich nicht zu Geschwindigkeiten verleiten lassen, die sich nicht gut anfühlen und auch nicht auf ungeübtere „Mitfahrer“ konzentrieren. „Sowohl Tempo als auch Schwierigkeitsgrad der Piste wählt man immer entsprechend der aktuellen Verfassung“, unterstreicht Lanzl.
Unterstützung holen
Auch ein Skikurs kann für den Anfang sinnvoll sein. Viele Skischulen bieten mittlerweile sogar Skikurse für Wiedereinsteiger an, die verletzungsbedingt oder nach einer Auszeit wieder durchstarten möchten. Solche Skikurse finden meist in kleineren Gruppen über mehrere Tage statt. Sehr gut investiert aber durchaus kostspieliger ist die Buchung eines Privatskilehrers, der sich voll und ganz auf die eigene Technik konzentriert, mit Ängsten umzugehen weiß und mit gezielten Übungen das Sicherheitsempfinden stärkt.
Mentale Strategien
Wer früher keine schwarze Piste ausgelassen hat, darf sich daran gerne erinnern. Solche Gedanken fördern Motivation und Selbstvertrauen. Steile Abfahrten und ein hohes Tempo sollten jedoch keinesfalls das Ziel sein, das sich Skifahrer gleich nach ein paar Abfahrten oder Skitagen setzen sollten. Vielmehr sind es die kleinen, erreichbaren Ziele, die den Fortschritt spüren lassen. Wer schon Tage zuvor nervös wird, stellt sich im Vorfeld seinen ersten erfolgreichen Skitag vor. Solche Visualisierungstechniken helfen, das Selbstvertrauen zu verbessern und die Motivation zu steigern.
Equipmentcheck
Zu den To Do’s eines jeden Skifahrers gehört vor jedem Saisonstart der komplette Check der Skiausrüstung. Insbesondere Ski und Bindung sollten im Sportfachhandel überprüft, die Bindungseinstellung entsprechend dem Fahrkönnen und Vorverletzungen eingestellt werden. Zum Beispiel bei einem der 1.100 DSV aktiv-Partner im Sportfachhandel. Steht im Keller nur noch der geliebte Racecarver stehen, der für die ersten Male vielleicht doch zu viel Performance mitbringt, lassen sich hier auch gleich solche Ski ausleihen oder kaufen, die hohen Fahrkomfort bei niedrigerem Tempo versprechen. Eine Übersicht der verschiedenen Skikategorien und Modelle sind in den DSV skiTEST-Ergebnissen zu finden: Über 80 Paar Ski in neun unterschiedlichen Kategorien werden jährlich bei dem seit über 30 Jahre bestehenden DSV skiTEST unter die Lupe genommen und bewertet.
Wer bei einem Skiunfall eine Knieverletzung davongetragen hat, kann sein Knie zum Beispiel mit Hilfe einer Kniebandage vor Überlastung schützen. Ein passender Helm, der nach einem Sturz ausgetauscht wurde, ist obligatorisch. Je nach Alter des Equipments sollte dieses unbedingt erneuern und nach 8-10 Jahren nicht mehr auf der Piste einsetzen.
Vorsorge ist Teil der richtigen Vorbereitung
Auch wenn das Verletzungsrisiko beim Skifahren nicht höher ist, als bei anderen Sportarten wie beispielsweise beim Radfahren — ein Garant, dass nach einer überstandenen Verletzung trotz bestmöglicher Vorbereitung nichts mehr passiert, gibt es natürlich nicht. Für solche Fälle sollten Wintersportler mit dem richtigen Versicherungsschutz vorsorgen. Die Die DSV-Mitgliedschaftspakete (ab 35 € pro Jahr) decken Versicherungsfälle bei der unmittelbaren Ausübung des Wintersports ab und greifen auch bei Diebstahl, Bruch und Beschädigung an Ski und Snowboards (inkl. Tourenski und Skifelle).
Foto: Mirja Geh / DSV skiTEST
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