Sicherheit im Skisport

Freiheit im Gelände: Was beim Skitourengehen wichtig ist

Freiheit auf der Piste und im Gelände:
Was beim Skitourengehen wichtig ist
Skitourengehen ist längst kein Geheimtipp mehr. Der Deutsche Alpenverein (DAV) schätzt, dass allein in Deutschland rund 600.000 Skitourengeher aktiv sind. Viele Wintersportler nutzen dabei das freie Gelände, die Vielzahl an ausgewiesenen Aufstiegsrouten oder die Skipisten selbst zum Aufstieg. Gerade hier lassen sich Konflikte nur vermeiden, indem Tourengeher gesperrte Gebiete und heikle Pistenbereiche wie Engstellen umgehen und auf Pisten ausschließlich den Randbereich zum Aufstieg nutzen (FIS-Regel Nr. 7). Die vom Deutschen Skiverband (DSV) und dem Deutschen Alpenverein (DAV) entwickelten „DAV-Regeln für Skitourengeher auf Skipisten“ sind für alle Tourengeher verpflichtend. Allerdings gibt es auch länderspezifische Regelungen, über die man sich vor dem Aufstieg unbedingt informieren sollte.

Länderspezifische Regelungen
Pisten gelten als Teil der freien Natur. Ihr Zugang ist in Deutschland nur im Falle einer Gefahrenlage gesperrt, z. B. nach Betriebsende, während der Pistenpräparierung, bei Lawinensprengungen oder aus sonstigen Anlässen, die eine Nutzung unmöglich machen. Bei Skitouren im freien Gelände muss auf die Tier- und Pflanzenwelt Rücksicht genommen werden. Wer also gerne die Ruhe und das Knirschen unter den Tourenski abseits der Alpinisten genießen möchte, orientiert sich an einer der rund DAV-500 Routenempfehlungen, die beides ermöglichen: Skitouren und Naturschutz. Ausgewiesene Wald-Wild-Schongebiete sind dabei unbedingt zu meiden.
In Österreich hat das Kuratorium für Alpine Sicherheit zusammen mit dem Österreichischen Alpenverein Regeln für ein friedliches Auskommen von Tourengehern, Skifahrern und Skigebietsbetreibern festgeschrieben. Grundsätzlich dürfen auch hier die Pistenränder zum Aufstieg (ausschließlich hintereinander) genutzt werden, wobei Warnhinweise, lokale Regelungen und Sperrungen zu beachten sind. Eine Querung ist nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander erlaubt. Frisch präparierte Pisten dürfen nur im Randbereich befahren werden. Eine Nutzung ist nur bis zur vom Seilbahnunternehmen gewährten Zeit gestattet. Hunde sind auf Pisten nicht erlaubt. Ganz ähnliche Regelungen gelten auch in der Schweiz.
Skitouren sind auf Italiens Pisten und gemäß des italienischen Skipistengesetzes grundsätzlich verboten (auch außerhalb der Betriebszeiten), was vor Ort auch durch die Pistenpolizei kontrolliert wird. Skigebietsbetreiber haben jedoch die Möglichkeit, Regelungen in eigenem Ermessen zu treffen und Aufstiegsrouten, -spuren oder Winterwanderwege anzubieten.

Tourenvorbereitung abseits der Pisten
Viele Skitourengeher sind jedoch auch abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Doch das "ungesicherte Gelände" ist durchaus wörtlich zu nehmen. Wer auf tiefverschneiten Hängen unterwegs ist, muss sich auskennen mit der Schneebeschaffenheit, dem Wetter, der Lawinenvermeidung und der Verwendung der Notfallausrüstung. Gefährliche Situationen im Gelände oder auch Konfliktsituationen im organisierten Skiraum können durch gewissenhafte Vorbereitung vermieden oder zumindest reduziert werden. Die wichtigsten Faktoren bei der Vorbereitung einer Skitour sind der Wetterbericht (Informationen zu Wind, Niederschlag und Temperatur), die Geländebeurteilung mit einer Karte (inklusive Hinweisen zu Absperrschildern, Hangneigung, -form und -exposition) sowie die Teilnehmer selbst. Ausschlaggebend ist dabei die Anzahl der Gruppenmitglieder, ihr Können sowie ihre physische und psychische Verfassung, auch unter Beachtung möglicher gruppendynamischer Prozesse.

Der Lawinenlagebericht
Für alpine und hochalpine Unternehmungen im Winter ist es generell unerlässlich, vor einer Tour den Lawinenlagebericht (LLB) als Planungsgrundlage heranzuziehen. Der LLB wird in allen Alpenländern regelmäßig von den Lawinenwarnzentralen veröffentlicht. Er gibt Auskunft über die aktuelle Lawinensituation, die Schneeverhältnisse für bestimmte Regionen und den Grad der Lawinengefahr. In den Alpenländern gilt die europäische Lawinengefahrenskala mit fünf Gefahrenstufen. Neben der aktuellen Gefahrenstufe enthält der Lawinenlagebericht Informationen zu den Wetteraussichten und deren Auswirkungen auf den Schneedeckenaufbau und die daraus resultierende Lawinengefahr. Der LLB bietet außerdem eine Beschreibung von Gefahrenstellen mit Angaben zur Exposition, Meereshöhe und Geländeform sowie Hinweise zu den aktuell vorherrschenden Verhältnissen in Bezug auf Neuschnee, Wind, Temperatur und Schneedeckenbeschaffenheit. Wichtig: Es reicht es nicht, den Lawinenlagebericht an der Gipfelstation nur kurz zu überfliegen. Tourengeher und auch Variantenfahrer müssen sich eingehend mit ihm befassen und ihn interpretieren können! Unerfahrene schließen sich besser einem Bergführer mit Ortskenntnis an.
Übrigens: Bei Lawinenwarnstufe 3 passieren die häufigsten Lawinenunfälle. Daher ist bereits ab dieser Stufe maximale Vorsicht geboten!

Die richtige Ausrüstung ist das A und O
Zum Gelingen einer Alpintour gehört neben einer gründlichen Vorbereitung auch die richtige Ausrüstung – der Sportfachhandel informiert kompetent über die unentbehrliche Grundausstattung und weitere Sicherheitsoptionen in Bezug auf Lawinengefahren. Unbedingt dabei sein sollten bei jeder Tour ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde. Diese Rettungsausrüstung gehört dabei aber nicht nur ins Gepäck bzw. an den Körper, sondern sollte auch von jedem Tourengeher und Variantenfahrer korrekt angewendet werden können. Am besten wird die Ausrüstung bereits am Abend zuvor gepackt und auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf neue Batterien im LVS-Gerät gelegt werden – Akkus sind in diesem Fall tabu! Um schnell Hilfe rufen zu können, ist ein Handy dienlich (internationale gültige Notrufnummer 112). Lawinenseminare und DSV-Ausbildungen
Die beste Lebensversicherung ist, erst gar kein Schneebrett oder eine andere Lawinenart auszulösen. Es ist wichtig, Grundlagen des Risikomanagements in Lawinenseminaren unter Anleitung von Bergführern zu erlernen. Dabei erfahren Wintersportler Wissenswertes zur richtigen Ausrüstung, Tourenplanung, Schnee- und Lawinenkunde und Interpretation des Lawinenlageberichts. Nur so kann man sich angemessen mit der „weißen Gefahr“ auseinandersetzen! Ein grundlegendes Ziel der Aus-, Fort- und Weiterbildungen im Deutschen Skiverband ist es, durch das Skilehrwesen ein Maximum an Sicherheit im organisierten Skiraum und im Gelände zu vermitteln. Die Ausbildung von Lehrkräften, die später im alpinen Gelände unterrichten, verlangt deshalb gezielte Aus- und Weiterbildungen im Bereich Risikomanagement. Informationen zu den DSV-Ausbildungen erhalten Interessierte im Internet unter www.deutscherskiverband.de/ausbildung.

Versicherungs-Check: Schutz vor hohen Kosten
Beschädigtes sowie gestohlenes Material (inkl. Tourenski und Skifelle), Behandlungs- oder Bergungskosten können schnell kostspielig werden. Die DSV-Mitgliedschaftspakete (ab 35 € pro Jahr) decken Versicherungsfälle bei der unmittelbaren Ausübung des Wintersports ab und greifen auch bei Diebstahl, Bruch und Beschädigung an Ski und Snowboards (inkl. Tourenski und Skifelle).

Foto: Ma.Fia.Photography

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