Sicherheit im Skisport

Freiheit im Gelände: Was beim Skitourengehen wichtig ist

Neuschnee in den Bergen. Ideale Tage für ultimativen Skispaß - sei es auf Alpin-Ski, Langlaufski oder beim Skitourengehen. Und dabei ist Letzteres schon lange kein Geheimtipp mehr für ein ganz besonderes Wintererlebnis. Mit unseren Tipps wird euer Ausflug abseits der Pisten zum positiven Erlebnis.

Tourenvorbereitung reduziert vorhandene Gefahren
Skitourengeher sind meist abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Das macht den Reiz aus - ein ultimatives Naturerlebnis fernab des Trubels. Doch das "ungesicherte Gelände" ist durchaus wörtlich zu nehmen. Wer auf tiefverschneiten Hängen unterwegs ist, muss sich auskennen mit der Schneebeschaffenheit, dem Wetter, der Lawinenvermeidung und der Verwendung der Notfallausrüstung. Gefährliche Situationen im Gelände oder auch Konfliktsituationen im organisierten Skiraum können durch gewissenhafte Vorbereitung vermieden oder zumindest reduziert werden. Die wichtigsten Faktoren bei der Vorbereitung einer Skitour sind der Wetterbericht (Informationen zu Wind, Niederschlag und Temperatur), die Geländebeurteilung mit einer Karte (inklusive Hinweisen zu Absperrschildern, Hangneigung, -form und -exposition) sowie die Teilnehmer selbst. Ausschlaggebend ist dabei die Anzahl der Gruppenmitglieder, ihr Können sowie ihre physische und psychische Verfassung, auch unter Beachtung möglicher gruppendynamischer Prozesse.

Skitourengehen im Skigebiet
Immer mehr Tourengeher nutzen Skipisten zum Aufstieg – im Rahmen des Trainings, auf dem Weg zu einer Hütte oder ins Gelände. Konflikte auf der Piste lassen sich vermeiden, indem Tourengeher für den Aufstieg gesperrte Gebiete und heikle Pistenbereiche wie Engstellen umgehen. DSV aktiv empfiehlt zur Vermeidung von Auseinandersetzungen zwischen Skifahrern, Liftbetreibern und Skitour-Fans die vom Deutschen Skiverband (DSV)
und dem Deutschen Alpenverein (DAV) entwickelten „DAV-Regeln für Skitourengeher auf Skipisten“. Manche Skigebiete weisen markierte Aufstiegsrouten für Skitourengeher aus. Diese sollten unbedingt genutzt werden.

Der Lawinenlagebericht
Für alpine und hochalpine Unternehmungen im Winter ist es generell unerlässlich, vor einer Tour den Lawinenlagebericht (LLB) als Planungsgrundlage heranzuziehen. Der LLB wird in allen Alpenländern regelmäßig von den Lawinenwarnzentralen veröffentlicht. Er gibt Auskunft über die aktuelle Lawinensituation, die Schneeverhältnisse für bestimmte Regionen und den Grad der Lawinengefahr. In den Alpenländern gilt die europäische Lawinengefahrenskala mit fünf Gefahrenstufen. Neben der aktuellen Gefahrenstufe enthält der Lawinenlagebericht Informationen zu den Wetteraussichten und deren Auswirkungen auf den Schneedeckenaufbau und die daraus resultierende Lawinengefahr. Der LLB bietet außerdem eine Beschreibung von Gefahrenstellen mit Angaben zur Exposition, Meereshöhe und Geländeform sowie Hinweise zu den aktuell vorherrschenden Verhältnissen in Bezug auf
Neuschnee, Wind, Temperatur und Schneedeckenbeschaffenheit. Es ist Konsequenz gefragt: Keine Skitour ohne Kenntnis des LLB! Dabei reicht es nicht, den Lawinenlagebericht an der Gipfelstation nur kurz zu überfliegen. Tourengeher und auch Variantenfahrer müssen sich eingehend mit ihm befassen und ihn interpretieren können! Unerfahrene schließen sich besser einem Bergführer mit Ortskenntnis an.
Übrigens: Bei Lawinenwarnstufe 3 passieren die häufigsten Lawinenunfälle. Daher ist bereits ab dieser Stufe maximale Vorsicht geboten!

Die richtige Ausrüstung ist das A und O
Zum Gelingen einer Alpintour gehört neben einer gründlichen Vorbereitung auch die richtige Ausrüstung – der Sportfachhandel informiert kompetent über die unentbehrliche Grundausstattung und weitere Sicherheitsoptionen in Bezug auf Lawinengefahren. Unbedingt dabei sein sollten bei jeder Tour ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), eine Lawinenschaufel und eine Lawinensonde. Diese Rettungsausrüstung gehört dabei aber nicht nur ins Gepäck bzw. an den Körper, sondern sollte auch von jedem Tourengeher und Variantenfahrer korrekt angewendet werden können. Am besten wird die Ausrüstung bereits am Abend zuvor gepackt und auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf neue Batterien im LVS-Gerät gelegt werden – Akkus sind in diesem Fall tabu! Um schnell Hilfe rufen zu können, ist ein Handy dienlich (internationale gültige Notrufnummer 112).

Lawinenseminare und DSV-Ausbildungen
Die beste Lebensversicherung ist, erst gar kein Schneebrett oder eine andere Lawinenart auszulösen. Es ist wichtig, Grundlagen des Risikomanagements in Lawinenseminaren unter Anleitung von Bergführern zu erlernen. Dabei erfahren Wintersportler Wissenswertes zur richtigen Ausrüstung, Tourenplanung, Schnee- und Lawinenkunde und Interpretation des Lawinenlageberichts. Nur so kann man sich angemessen mit der „weißen Gefahr“ auseinandersetzen! Ein grundlegendes Ziel der Aus-, Fort- und Weiterbildungen im Deutschen Skiverband ist es, durch das Skilehrwesen ein Maximum an Sicherheit im organisierten Skiraum und im Gelände zu vermitteln. Die Ausbildung von Lehrkräften, die später im alpinen Gelände unterrichten, verlangt deshalb gezielte Aus- und Weiterbildungen im Bereich Risikomanagement. Informationen zu den DSV-Ausbildungen erhalten Interessierte im Internet unter www.deutscherskiverband.de/ausbildung.

Know-how und Versicherungsschutz
Darüber hinaus berät die DSV-Skiwacht deutsche Skigebietsbetreiber in Sicherheitsfragen. DSV aktiv unterstützt überdies die Lawinenkommissionen, die zum Beispiel Gutachten über die Sperrung von Straßen, Pisten und sonstigen Gebieten bei Lawinen- oder Schneebrettgefahr erstellen und das künstliche Auslösen von Lawinen veranlassen, beim Versicherungsschutz. Genau der wird auch Einzelpersonen empfohlen: Bei aller Vorsicht und Vorausschau kann ein Unfall passieren oder ein Ski im Gelände verloren gehen. Unter www.ski-online.de/DSVaktiv sind Informationen über alle Versicherungsangebote von DSV aktiv zu finden.

Termin-Tipp: Skitouren-Tage im Lechtal (24.01. – 28.01.2024)
Lass dir von lokalen Berg- und Skiführern das Rüstzeug für den perfekten Tag am Berg mitgeben und erfahre bei Lawinenkursen, Infoveranstaltungen, geführten Touren und individuellen Kursen, was man beim Tourengehen im Lechtal und insgesamt wirklich braucht. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene haben die Möglichkeit, das Lechtal als eine einmalige Skitouren-Destination kennenzulernen. Im Rahmen der Skitouren-Tage besteht die Möglichkeit, neuestes Material von den Firmen Mammut, Leki, Armada, Atomic und Salomon zu testen, ein spannendes Rahmenprogramm ergänzt das Angebot. Weitere Informationen unter www.lechtal.at/skitouren-tage.

 

Foto: MaFia Photography

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